Chronik

Geschichte der Jahre 1949 – 1969

Man schrieb das Jahr 1949. Grausame und menschenunwürdige Jahre lagen zurück. Neben dem Wiederaufbau des neuen Staates waren auch die Wünsche nach kulturellen und gesellschaftlichen Richtungen wach geworden. So wurde beim TSV Deuringen eine Unterabteilung Fußball gegründet. Diese Sparte musste, wie bei den meisten Neugründungen, mit sehr großen Schwierigkeiten kämpfen. Nach einem Jahr entschlossen sich die Fußballer einen eigenen selbständigen Verein zu gründen. Am 22. Januar 1950 wurde schließlich in der Gaststätte „Deuringer Hof“ der Fußballverein unter dem Namen „Spielvereinigung Deuringen“ mit einem Gründungsmitgliederstand von 57 Erwachsenen und 34 Jugendlichen ins Leben gerufen. Hans Hölzle fungierte als „Erster“ Vorstand. Das Grundstück hinter der Gaststätte stellte der Mayr-Wirt zur Verfügung und wurde zum Fußballplatz umfunktioniert. Hauptaufgabe war zu diesem Zeitpunkt u. a. Gründung einer Schüler-Jugendmannschaft 1950/51. Nachdem nun die sportliche Basis geschaffen war, nahm auch das gesellige Leben seinen Anfang. Die erste Reise war der Höhepunkt des Gründungsjahres, als Alt und Jung aufbrach ins schöne Ries nach Huisheim, um drei unbeschwerte Tage mit Spiel und Sport zu verbringen. Die Jahre 1951/52 unter der neuen Führung von Fritz Großmann sen. zeigten schon einen Aufwärtstrend; die Mitgliederzahl stieg und ein Totozuschuss von 1000,- DM ermöglichte einen finanziellen Freiraum. Das Vereinsjahr 1953 war geprägt durch Mitgliederaustritte und damit zwangsläufig durch eine negative Vereinsentwicklung, so dass, als der Fußballplatz zum Baugelände erklärt wurde, der Verein zum Scheitern verurteilt schien. Herr Dir. Bösch stellte jedoch der Spielvereinigung aufgrund dieser ausweglosen Situation ein Gründstück für die Dauer eines Jahres als Fußballplatz zur Verfügung. Die anstehenden Verhandlungen mit dem Forstamt Bergheim über eine Teilfläche des amerikanischen Übungsplatzes an der verlängerten Waldstrasse hatten den Erfolg, dass das heutige Hauptfeld in seiner Urform zur Verfügung stand. Ein Jahr wurde von allen aktiven Mannschaften auf fremden Plätzen gespielt. Die dreitägige Fahrt in die DDR zu den Betriebssportgemeinschaften Einheit Plauen, Wismut, Zobes und Sportgemeinschaft Großfriesen – verbunden mit Festveranstaltungen und Empfängen – brachte wieder Aufschwung und war ein Erlebnis seltenster Art. Die Jahre 1954 – 1956 waren damit ausgefüllt, den Sportplatz bespielbar zu machen, die Umzäunung anzubringen und die als Wohnbaracke dienende Unkleidekabine zum 1. Heim des jungen Vereins auszubauen. Die Bemühungen wurden während der nächsten beiden Jahre durch sportlichen Erfolg gekrönt; 1959 errang die Mannschaft den 2. Tabellenplatz der C-Klasse.

1960: Die Spielvereinigung hatte entgegen vielen Vorraussagen ihren 10. Geburtstag erreicht; am 5. und 6. Juni wurde dies gebührend in der TSV – Turnhalle gefeiert. Werner Berchtold sen. übernahm als neuer Vorstand ab 1962 die Vereinsspitze und prägte das Geschehen in den nächsten Jahren sehr positiv. Ein Wunschtraum ging  1967 in Erfüllung, man hatte nach 17 Jahren die lang ersehnte B-Klasse erreicht. Am 5. August 1967 wurde dies gebührend in der Turnhalle gefeiert. Schon zwei Jahre später – also 1969 – errang die 1. Mannschaft den 1. Tabellenplatz und somit den Aufstieg in die A-Klasse. Der Abstieg in die B-Klasse erfolgte zwei Jahre später.

Geschichte der Jahre 1970 – 1990

Da das Sportheim den Anforderungen nicht mehr gewachsen war, stellte die Gemeinde Deuringen 1970 die Räume in der nicht mehr benötigten Schule der Spielvereinigung zur Aufrecherhaltung des Sport- und Wirtschaftsbetriebes als Übergangslösung zur Verfügung. Zum ersten Mal wurde am 10. September 1971im Landkreis Augsburg ein Fußballspiel unter Flutlicht auf dem Sportplatz des Vereins ausgetragen. Durch Spenden, Zuschüsse und viel Eigeninitiative konnte dieses Projekt verwirklicht werden. Die in den Jahren 1971 und 1973 durchgeführten Bierzeltbetriebe trugen mit ihren Gewinnen wesentlich zum finanziellen Polster für den anstehenden Sportheimbau bei. Das Jahr 1973 war für die Schüler das Jahr der Meisterschaft. 1977 wurde die Sportkegelabteilung gegründet; die Fußballer mussten in die C-Klasse absteigen. Nach Gründung des Vergnügungsausschusses im Jahr 1979 konnte die Öffentlichkeit nun in Folge vom Vereinsgeschehen durch Herausgabe einer Infozeitung ausführlich informiert werden, u. a. auch vom Neuzugang einer Privatmannschaft, dem FC Bolz. Josef Brutscher übernahm als 1. Vorstand das Vereinsgeschehen. Das Jahr 1980 wird zweifellos einen Sonderplatz in der Geschichte der Spielvereinigung einnehmen. In der Außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10. Oktober 1980 stimmten von 66 stimmberechtigten Mitgliedern 64 für den Bau eines neuen Sportheimes; bei zwei Enthaltungen. Als wagemutigster und teuerster Höhepunkt kann wohl dieser Bau mit 4 Kegelbahnen, einer Gaststätte, einer Wohnung sowie den sportlich genützten Räumen angesehen werden. Unter Regie der 1979 gewählten neuen Vorstandschaft wurde in über 20.000 freien unentgeltlichen Arbeitsstunden das Sportheim auf dem von der Gemeinde Stadtbergen in Erbpacht überlassenen Grundstück errichtet. Mit der Erschließung und dem ersten Spatenstich am 24. Oktober 1980 hatte der Bau seinen Anfang genommen und nach ca. einjähriger Bauzeit konnte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 5. September 1981 das Richtfest gefeiert werden. Die Fertigstellung im Sommer 1983 wurde mit einem Festakt, verbunden mit der kirchlichen Einweihung, in Anwesenheit von Herrn Landrat Dr. Frey und zahlreichen Vertretern der Medien und der Öffentlichkeit gebührend gefeiert und die Gaststätte am 15. Juli 1983 eröffnet. Ab 1986 übernahm Werner Berchtold sen. wieder die Vereinsleitung. Die ersten Deuringer Sporttage fanden vom 17.- 21. Juni 1987 u. a. mit der Feier „10 Jahre Kegelabteilung“ statt. Das zwingend notwendige 2. Fußballfeld konnte nach einjähriger Bauzeit am 17. Juni 1989 seiner Bestimmung übergeben werden. Von der Aktivität der Vereinsleitung, insbesondere des Vergnügungsausschusses, zeugen die Veranstaltungen kultureller und sportlicher Art.

 

Geschichte der Jahre 1991 – 200x

So führten die 2- bis 4-tägigen Vereinsausflüge nach: 1959 Wolfschlugen, 1960 Unterleinleiter, 1961 Jengen im Allgäu, 1962 Dalaas, 1964 Stumm/Zillertal, 1965 Attersee, 1970 Eben i. Pongau, 1972 Abtenau, 1979 Wien, 1980 Südtirol, 1981 Schwarzwald/Kaiserstuhl, 1982 Berlin, 1987 Liechtenstein, 1988 Berlin, 1989 an die Mosel, 1990 Hamburg, 1991 Bayerischer Wald, 1992 Aimering/Chiemgau, 1993 Düsseldorf, 1994 Wörgl/Tirol, 1995 Frankfurt, 1996 Elsaß, 1997 Südtirol, 1998 Dresden, 1999 Schwarzwald, 2000 Bayreuth/Fichtelgebirge, 2001 Harz/Wernigerode. Eine Bereicherung kultureller Art stellte die Neugründung einer Theaterabteilung bei der Generalversammlung am 15. April 1989 dar. Als Abteilungsleiter wurde Franz Mohr gewählt. Die Gründungsmitglieder waren Franz Mohr, Oliver Berchtold, Andrea Braml, Martin Bernardy, Cornelia Franke, Jürgen Lanzinger, Harald Leoni, Irmgard Mayr, Werner Miller, Claudia Trunzer, Karin Tuffentsammer, Otto Wagner, Josef Brutscher, Josef Lauter und Rudolf Mohr. Die erste Versammlung der neuen Abteilung war am 12. Mai 1989.Folgende Aufführungen fanden statt: Mai 1990 „Bunter Abend mit drei Ein-Akter“; November 1990 „s´Erbschaftsfieber“; 1991 „Kurbetrieb beim Kräuterblasi“ 1992 „Oaner spinnt immer“; 1993 „Eine Frau mit Garantie“; 1994 „Da ist der Wurm drinn“; 1995 „FKK beim Dampflwirt“; 1996 „Ein feiner Kerl“; 1997 „Opa´s Glückstreffer“; 1998 „Der Vatertag“; und zum ersten mal spielte auch unsere Jugend das Stück „Würmer, nichts als Würmer“; 1999 „Die Giftspritz´n vom Bründlhof“ und unsere Jugend spielte das Stück „Herzblatt“ (geschrieben von Lotte Kranz); 2000 „Liebe, Geld und Altpapier“; und unsere Jugend spielte „Treffen im Wald“ (geschrieben von Lotte Kranz). Bei der Hauptversammlung am 6. Mai 2000 übernahm Sabine Knipfer die Theaterabteilung. Ein fester Bestandteil der Generalproben sind inzwischen die Kinder vom Kinderheim Reitenbuch. Spielbegeisterte Damen und Herren, die Freude für die „Welt der Bühne“ in sich fühlen, Arbeit und Erfolg teilen, begrüßen unsere Theaterleute sehr herzlich.